Das magische Dreieck und Ihre Zinserwartung
Durch den Wunsch des klassischen Anlegers, eine möglichst hohe Rendite bei höchstmöglicher Sicherheit zu erlangen, entsteht ein Zielkonflikt. Dieser wird durch den häufigen Wunsch, möglichst Liquide und flexibel zu sein, zusätzlich komplex. Um eine für die Bedürfnisse des Anlegers optimale Kombination zu erlangen, müssen in der Regel hinsichtlich aller Punkte Kompromisse eingegangen werden und Präferenzen gesetzt werden. Durch das folgende Bild wird der Zielkonflikt zwischen den einzelnen Punkten veranschaulicht.
Die Zielkonflikte bestehen in der heutigen Zeit hauptsächlich zwischen den Punkten Sicherheit und Rentabilität und zwischen Liquidität und Rentabilität, da eine möglichst hohe Rentabilität fast immer mit Einschnitten bei Sicherheit und Liquidität verbunden sind.
Somit benötigen Sie immer mehrere unterschiedliche Produkte, welche ihnen kurz-, mittel- und langfristig zur Verfügung stehen! Hierbei sind auch immer die steuerlichen Auswirkungen und staatliche Förderungen zu bedenken!
Asset Allocation
Der Begriff „Asset Allokation“ beschreibt im Allgemeinen die Aufteilung verschiedener Anlageklassen innerhalb eines Depots. Ansätze zur Gestaltung eines gut diversifizierten Portfolios lassen sich häufig mit Hilfe der Portfoliotheorie von Harry M. Markowitz finden.
Harry Max Markowitz (*24.08.1927) ist ein US-amerikanischer Ökonom, der sich im Rahmens seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Chicago und der Aristoteles-Universität Thessaloniki mit mathematischen Methoden für den Wertpapiermarkt befasst hat. Im Zuge dessen entwickelte er die sogenannte „moderne Portfoliotheorie“, die sich im Wesentlichen auf Berechnungsmethoden für die Klassifikation von Portfolios befasst. Dafür wurde er 1990 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet. Grundsätzlich befasst sich seine Theorie mit der Frage, wie man neben den Ertragsaussichten einer Investition auch die damit verbundenen Risiken einbeziehen und messbar machen kann. Die Erkenntnis, dass Anleger möglichst hohe Renditen mit möglichst geringen Risiken erzielen möchten, führte Markowitz dazu die Theorie aufzustellen, dass Investments innerhalb eines Portfolios grundsätzlich ausgeglichen sein müssen. Mit dieser Grundlage kann dann für den Anleger, je nach Risikobereitschaft und Renditeerwarten, eine ideale Strategie nach Rendite-Risiko-Faktoren erstellt werden. Wie Markowitz erkannte, war dies mit einer entsprechenden Diversifikation möglich, da unter bestimmten Voraussetzungen eine Risikominimierung ohne Renditeverlust möglich ist.
Wichtige Leitlinien für die Geldanlage in Investmentfonds
Grundsätzlich sollte man zur Strukturierung eines Kundendepots folgende Leitlinien beachten, wobei die individuelle Betrachtung der Risikoeinstellung des Kunden der primären Beachtung seitens des Vermittlers unterliegen muss:
- Das Vermögen sollte auf verschiedene, sich möglichst unabhängig entwickelnde Anlageklassen aufgeteilt werden (z. B. Aktien, Anleihen, Geldmarkt, Immobilien, Rohstoffe, u. a.)
- Breit gestreute Basisinvestments bieten Schutz vor kurzweiligen Modetrends und erlauben höchstmögliche Flexibilität für den Fondsmanager
- Beimischungen und vorallem Nischeninvestments sollten sparsam verwendet werden, da spezielle Marktrends oftmals abrupt enden und höhere Risiken beinhalten
- Einzelfonds profitieren von „genialen“ Anlagestrategien Ihrer Manager, können Ihren Glanz jedoch auch schnell wieder verlieren, während diversifizierte Portfolios die Anlageentscheidungen auf mehrere „gute“ Fondsmanager und Vermögenswerte verteilen
- Antizyklisches Investieren, z. B. in Form von Sparplänen und Rebalancing, überwindet zusätzlich das Timingproblem bei der Geldanlage und wirkt über einen langfristigen Zeitraum renditesteigernd
im Folgenden sehen Sie eine beispielhafte Allokation dargestellt in einer Gliederung nach Anlageklassen und nach Basisinvestments, Beimischung und Nischeninvestment in einem strukturierten Kundendepot: